Warum Unternehmerpaare ihr Führungspotenzial oft nicht ausschöpfen

Kategorie für Sie geschrieben

Effizienz in der Führung beschäftigt viele Unternehmen in unterschiedlichen Branchen. Es gibt reichlich theoretische Führungsgrundsätze, Empfehlungen für richtiges Vorgehen im Konfliktfall, Coaching für Führungskräfte und vieles mehr. Alle Beteiligten sind sich einig, dass der Wirkungsgrad von Führung nie 100 Prozent erreichen kann. Aber 80 Prozent sollten schon drin sein. Denn der Wirkungsgrad der Führung bestimmt die Effizienz und den Markterfolg des Unternehmens insgesamt. Oder anders ausgedrückt: Wenn die Führungskräfte in der Firma sich auf die Unternehmensziele und die Mitarbeiter konzentrieren, anstatt sich mit sich selbst zu beschäftigen, ist dieses Unternehmen erfolgreicher als andere.

Wie sieht es nun speziell in Firmen aus, die von Unternehmerpaaren geführt werden?

Bleibt bei all den kleinen und großen Aufgaben überhaupt ausreichend Zeit, sich dem Thema Führung zu widmen? Wenn es in Ihrem Betrieb beispielsweise keine Feedbackgespräche für die Mitarbeiter gibt, oder sie im Führungsteam keine klare Aufgabenteilung haben, ist dies auch eine bestimmte Art der Unternehmensführung, die für die Ihre Mitarbeiter wahrnehmbar ist und die ihre Wirkung hat. Die Mitarbeiter denken sich ihren Teil und sagen normalerweise nichts.

Schon vor mehr als zehn Jahren schrieb Unternehmensberater Winfried Berner im Praxishandbuch Unternehmensführung: „Alle Prozesse sind optimiert, außer der Art, wie wir miteinander umgehen.“ Wenn wir einen respektvollen Umgang (Chef zu Mitarbeiter und Chef-Duo zueinander) voraussetzen, bleibt das Thema Konflikte übrig. Oder genauer gesagt Reibungsverluste, die durch mangelhafte Konfliktbewältigung entstehen. Auseinandersetzungen sind ein normaler und unvermeidlicher Bestandteil der Zusammenarbeit. Sie beruhen auf unterschiedlichen Erwartungen, Meinungen und Reaktionen. Ein bestimmter Aufwand zur sauberen Bewältigung von Konflikten ist also normal. Schwierig wird es, wenn Konflikte nicht gelöst, sondern um des lieben Friedens willen unter den Teppich gekehrt werden, wo sie weiter schwelen und die Zusammenarbeit beinträchtigen.

Beipiele: Der Mann sagt seiner Frau nicht, dass es unklug war, dem Azubi zu versprechen, dass er schon um drei Uhr gehen kann, weil dadurch eine dem Kunden zugesagte Arbeit nicht fertig werden kann. Er lässt den Azubi aber trotzdem gehen. Oder die Ehefrau informiert nicht, dass sie am Freitag um 13:00 Uhr einen Friseurtermin hat und stellt das Firmentelefon ohne Absprache auf das Handy des Gatten um, weil sie sich morgens über ihn geärgert hat. So kommt Sand ins Getriebe, zusätzlich bekommt Ihr Team solche Dissonanzen durchaus mit. Und so kann der Wirkungsgrad Ihrer Führungsarbeit durchaus in Richtung 50 Prozent fallen.

Wir wissen es aus eigener Erfahrung: Unternehmerpaare haben es in dieser Hinsicht besonders schwer. Denn Sie verbringen nicht nur den Arbeitsalltag zusammen, sondern auch das Privatleben. Die wenigsten Führungs-Duos schaffen es, die beiden Bereiche souverän auseinander zu halten. Meinungsverschiedenheiten in der Familie sind oft von Emotionen überlagert und werden auch nicht immer mit einem für beide Partner akzeptablen Ergebnis gelöst. Es bleiben offene Fragen, vorübergehende Enttäuschungen, unerfüllte Erwartungen.

Während der angestellte Manager oder die angestellte Managerin sich vom beruflichen Konfliktstress zu Hause erholen kann und sich beim Partner Luft macht, bleibt dem Unternehmerpaar das Konfliktthema rund um die Uhr erhalten. Man ist in der Situation quasi gefangen. Was ist da zu tun?

Wir empfehlen:

  • klare Aufgabenverteilung
  • klare Rollenzuordnung in Richtung Mitarbeiter
  • gemeinsames Verständnis von Führung
  • wertschätzende Kommunikation im Konfliktfall

In vielen Unternehmen werden Managementtrainings und Coachings durchgeführt, die das Ziel haben, Kommunikation zu verbessern, das gegenseitige Verständnis zu erhöhen und Meinungsverschiedenheiten produktiv und gewaltfrei zu lösen.

Warum sollen Führungspaare in kleinen und mittelständischen Unternehmen nicht ebenfalls von solchen Maßnahmen profitieren können? Das würde sowohl die Führungseffizienz verbessern als auch mehr Lebensqualität und Lebensfreude bedeuten. Auf diesem Grundgedanken beruht unser Angebot.

Nähere Informationen in diesem Blog und in unserem Ratgeber ‚Ich & Du und die Firma‘, mit dem wir Unternehmerpaaren Mut machen wollen, die nicht immer einfache Situation optimal zu bewältigen. Außerdem in unserem E-Mail-Newsletter, der monatlich erscheint, erstmalig im April 2015. Darin beschäftigen wir uns u. a. mit den unterschiedlichen Führungsstilen. Und Sie können testen, welchen Führungsstil Sie pflegen.

Related Posts