Sortieren Sie Ihre Lebensrollen!

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Wir bewegen uns alle in unterschiedlichen Lebensbereichen, zum Beispiel in Beruf und Firma, in Partnerschaft und Familie, unter Freunden und Nachbarn, in Politik und Vereinen, und so weiter. In jedem dieser Lebensbereiche spielen wir eine oder mehrere Rollen. Eine von uns interviewte Unternehmerfrau war Chefin, Buchhalterin, Landesvorsitzende der Unternehmerfrauen, Mutter, Ehefrau, Tochter, Schwester, Mitglied im Tennisclub, beste Freundin, Kummerkasten, Parteimitglied, Gemeinderatsmitglied, Mitglied im Pfarrgemeinderat und Kassenführerin bei der Klassenpflegschaft ihrer Tochter. Das waren dann 14 Rollen. Idealerweise sollten es nicht mehr als sieben sein, um sich nicht zu verzetteln. Lebensrollen

Mit der Zahl der Rollen steigt die Gefahr der Überforderung und der Demotivation. Besonders dann, wenn wir uns die Rollen nicht ausgesucht haben und sie auch nicht gern ausfüllen. Wenn Sie Ihren Lebensrollen einmal auf den Grund gehen wollen, dann hilft Ihnen unseren Arbeitsbogen ‚Lebensrollen‘. Sie finden ihn im Downloadbereich. Folgen Sie anschließend diesen Erläuterungen!

Erster Schritt: In welchen Lebensbereichen bewegen Sie sich? Wo sind Sie besonders aktiv und gefordert? Im Arbeitsbogen ist bereits eine Auswahl an Lebensbereichen vorgegeben.

  • Firma und Beruf
  • Familie und Partnerschaft
  • Soziale Kontakte (Freunde, Nachbarn)
  • Verwandtschaft
  • Gesellschaft und Öffentlichkeit
  • Hobby und Freizeit
  • Individuum ICH
  • Sinn (Religion und Spiritualität)

Es können durchaus noch andere Bereiche existieren, die für Sie wichtig sind. Wählen Sie einfach die Bereiche aus, die für Sie relevant sind und ergänzen Sie was Ihnen fehlt.

Zweiter Schritt: Überlegen Sie, welche Rollen Sie in den Bereichen übernehmen oder auszufüllen haben. Schreiben Sie diese Lebensrollen nun in die zweite Spalte des Arbeitsbogens neben die betreffenden Lebensbereiche. Im Zeit- und Selbstmanagement geht man davon aus, dass jeder von uns maximal sieben Lebensrollen haben sollte. Oft nehmen uns die beruflichen Rollen schon so in Anspruch, dass für Familie, Gesundheit, Hobbys oder kulturelle Interessen wenig Zeit übrigbleibt. Eine Reduktion unserer Rollen auf sieben kann der Weg sein, die Hektik, über die viele klagen, zu verringern. Das Ziel ist, sich auf das für uns Wesentliche zu beschränken.

Deswegen unser dritter Schritt: Überlegen Sie mal, welche Ihrer Rollen ist für Sie mit welchen Gefühlen verbunden? Meistens ist es so, dass Sie sich einige dieser Rollen gar nicht ausgesucht haben, sondern dass andere sie an Sie herangetragen haben. Manche Rollen ergeben sich quasi von selbst, so zum Beispiel der Kummerkasten oder seelische Mülleimer. Es gibt also Rollen, die wir gern übernehmen, die zu unserer Persönlichkeit passen und andere, die wir übernehmen, weil es von uns erwartet wird, die uns aber eher unangenehm sind.

Zur Bewertung Ihrer Rollen sieht unser Arbeitsbogen folgendes vor:

+ für angenehme Gefühle
.|. für neutrale Gefühle
für unangenehme Gefühle

Außerdem schätzen Sie bitte ab, wie viele Stunden Sie pro Woche für die jeweiligen Rollen aufwenden. Diese Zahlen tragen Sie ebenfalls in den Arbeitsbogen ein!

Vierter Schritt: Gestützt auf die Bewertung Ihrer Rollen und den Zeitaufwand pro Rolle können Sie nun Entscheidungen treffen. Welche Rollen wollen Sie in Zukunft aktiv leben? Welche Rollen wollen Sie passiv mitlaufen lassen? Welche Rollen wollen Sie abgeben? Dabei gibt es Rollen, die so wichtig sind, dass man sie auf keinen Fall abgeben kann. Das trifft zum Beispiel auf die Elternrolle zu sofern man Kinder hat, auf die Rolle als Ehe- oder Lebens-partner, sofern man in einer Beziehung lebt, auf die Chefrolle, sofern man Mitarbeiter hat.shutterstock_149004029

Aber auch ansonsten ist es oft nicht so einfach, eine Rolle abzugeben. Denn das soziale Umfeld wird auf die eine oder andere Weise reagieren. Fragen Sie sich also, was passieren wird, wenn Sie eine bestimmte Rolle abgeben. Schätzen die negativen und die positiven Folgen ab. Im schlimmsten Fall könnten Sie Freunde verlieren. Wahre Freunde wenden sich aber nicht ab, wenn man für eine bestimmte Rolle nicht mehr zur Verfügung steht. Die positiven Folgen sind auf jeden Fall Zeitersparnis und ein Gewinn an Freiheit. Wenn Sie die Folgen einer solchen Entscheidung fürchten, dann ist vielleicht ein schrittweises Vorgehen angezeigt. Lassen Sie die Rolle noch eine Zeit lang passiv mitlaufen, um sie später abzulegen. Reduzieren Sie langsam die Erwartungen anderer an Sie indem Sie signalisieren, dass Sie nicht mehr im bisherigen Umfang zur Verfügung stehen können. So kommen Sie nach und nach aus der ungeliebten Rolle heraus. Salamitaktik eben!

 

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