Wie hält man Firmenthemen aus dem Privatleben heraus?

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Ganz einfach, indem man sich in der Firma Zeit für die Firmenthemen nimmt. Unser Tipp: Verabredet feste Zeiten für Eure Rücksprachen. Zu allererst beruflich, aber auch privat. Und vor allem: Trennt diese beiden Termine voneinander. Bei uns hatte es sich bewährt, eine wöchentliche Rücksprache an einem festen Wochentag zu einer festen Uhrzeit zu verabreden, in den Kalender einzutragen und diese 1,5 Stunden gut vorbereitet miteinander zu verbringen. Im Ernst: Wir erstellen uns eine Tagesordnung. Jeder trägt darin ein, welche dienstlichen Punkte er besprechen möchte. Ein solches Vorgehen kannten wir aus unseren früheren Arbeitsverhältnissen und haben das gerne übernommen. Das ist Euch zu förmlich? Probiert es einfach einmal aus. Wie eine solche Tagesordnung aussehen könnte, seht Ihr hier.

Den Termin schreibt Ihr am besten in Euren Terminkalender. Wir nutzen dazu Outlook und setzen immer am Jahresanfang einen Serientermin. Und wichtig: Verteidigt diesen Termin konsequent! Das ist am Anfang ungewohnt und allzu leicht kommt etwas scheinbar Unaufschiebbares oder Bedeutsameres dazwischen.

Doch Eure Rücksprachen sind wichtig, sie stellen die Weichen für den Betrieb, schaffen Einigkeit und Klarheit und entlasten Eure knappe Freizeit. Und noch etwas: Jeder von uns hat eine Unterschriftenmappe, in der zuoberst die Tagesordnung und in jedem Fach dann die Unterlagen sind, die es für den Besprechungspunkt braucht. Ergibt sich dann eine Aufgabe, hält die jeder für sich fest und überträgt sie in seinen Aufgabenplan. Auf ein Protokoll verzichten wir unterdessen. Früher war das sinnvoll, weil wir es auch nutzten, um unsere seinerzeit fünf Abteilungsleiter zu informieren.

Noch ein Hinweis: Achtet in geschäftlichen Besprechungen auf Eure Rollen! Wenn Ihr Euch als Unternehmerpaar in einer solchen Rücksprache begegnet, ist es superwichtig, dass jeder von Euch sich innerlich sagt: „O.K. hier sind wir jetzt Geschäftspartner. Und ich verhalte mich so wie ich mich einem fremden Dritten gegenüber auch verhalten würde“. Also immer Respekt und Wertschätzung zeigen, den anderen ausreden lassen, Argumente anhören und die eigenen vorbringen, usw.. Weder die Kabbelei vom Frühstücktisch oder gar der nicht beendete Streit vom Vortag dürfen nun mit am Tisch sitzen. Nennt Euch in dieser Situation auch nicht beim Kosenamen, sondern bei euren Vornamen. Das unterstützt die Rolle, in der ihr Euch gerade begegnet. Solche Rücksprachen verlaufen nicht immer reibungslos. Wenn Helmut als Herr der Finanzen zum Beispiel fragte, warum denn „deine“ Kunden nicht pünktlich zahlen oder unberechtigt Skonto abziehen und Marianne darauf eingeschnappt reagiert, sind weder die Ansprache noch die Reaktion angemessen.

Es gibt noch viele andere Beispiele, aber das sprengt den Rahmen dieses Artikels.

Sollte es ausnahmsweise einmal zu Hause etwas Wichtiges zu besprechen geben, was mit der Firma zu tun hat, verschiebt es auf die Zeit, wenn die Kinder im Bett sind. Macht außerdem den gemeinsamen Frühstücks- und Abendbrottisch zur firmenfreie Zone.

Die Kinder sollten nicht mitbekommen, dass Mama und Papa sich wegen der Firma streiten, oder der Papa sich ärgert, weil ein „dickfelliger Kunde“ nicht zahlt oder dass die Mama nicht versteht, warum der Mitarbeiter XY nie das tut, was sie ihm sagt. Das sorgt für Unsicherheit, vielleicht Angst und manchmal Abwehr. Denn „schuld“ ist ja die Firma, und die kann dann leicht zum Feindbild werden, statt zur positiven Zukunftsperspektive.

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