Lob der Füße

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Vergleicht man den menschlichen Körper mit einem Haus, dann sind die Füße der Keller, weit weg von den Wohnräumen, irgendwo unten, dem Erdboden zugewandt. Erst wenn sie wehtun, bemerken wir sie. Ansonsten haben sie zu dienen, ebenso wie die Hände sind sie uns ein Instrument, ein Vehikel. Eigentlich verdienten die Füße, unsere geplagten und vernachlässigten Kellerbewohner, Zuwendung und Aufmerksamkeit. Vielleicht sollte ich mit ihnen ins Gespräch kommen, mich nach ihrem Befinden erkundigen: „Was tut euch gut, ihr lieben Füße? Barfuß laufen auf einer Sommerwiese oder auf dem Sand am Meer? Oder steht ihr gern in Schlamm und Lehm? Sollte ich euch öfter waschen, massieren und mit Salben verwöhnen?“

Eigenartig, so mit meinen Füßen zu reden, sie stehen mir ja nicht gegenüber, sie sind ein Teil von mir. Sie sind die „Grund-Lage“ für mein Stehen und Gehen in dieser Welt, in den Füßen gewinne ich Festigkeit und Kraft zum Durchhalten und Widerstand leisten.

Wenn die Füße versagen, wie kann ich dann Schritte tun, auf Andere und auf Fremdes zu? Ich wäre ganz auf fremde Hilfe angewiesen.

Mit den Füßen bin ich geerdet. Durch sie bekommen Gedanken und Gefühle die notwendige Bodenständigkeit, was besonders dann wichtig ist, wenn mich „himmlische“ Sehnsüchte zum Abheben verleiten. Steh-Kraft gewinne ich, wenn ich gut zentriert bin im Becken, also in einer guten Spannung zwischen Kopf und Fuß, zwischen Himmel und Erde.

In der Tat, dass ich gesunde Füße habe, das ist grundlegend für mein alltägliches Leben. Ich will mich ihnen nochmals zuwenden: „Habt Dank, liebe Füße, für eure Mitarbeit Tag für Tag. Reklamiert, wenn ich euch überfordere! Streikt, wenn es zu viel wird. Zeigt mir das rechte Maß, das Prinzip des Schritt -für-Schritt, wenn ich zu viel auf einmal will. Und holt mich zurück auf den Boden, wenn hochfliegende Pläne mit mir durchgehen.“

Quelle: Matthiasbruderschaft Kaarst

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