Corona_1 Umfrage: Wie trifft uns Covid-19?

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Das Bild, das wir aus unserer Umfrage über die Auswirkungen der Corona-Krise bei Euch gewonnen haben, ist sehr heterogen. Denn je nachdem in welcher Branche Ihr tätig seid, habt Ihr mit ganz unterschiedlichen Auswirkungen zu kämpfen. Das deckt sich im Wesentlichen mit den Informationen, die man in der Fachpresse und den einschlägigen Newslettern findet. Für uns war das Interessanteste, wir Ihr als Paar mit der Krise zurechtkommt. Also zuerst „Was sagen die Menschen?“ und dann „Was sagen die Zahlen?“.

Was sagen die Menschen?

Wir haben ein paar Aussagen zu einem Stimmungsbild zusammengestellt:

Feinkostgeschäft: Wir sind stark betroffen, weil wir nur noch ein Drittel des Umsatzes erzielen. Wir reden viel und stehen das durch.

Hotel: Wir sind wegen des Beherbergungsverbotes stark betroffen, weil wir keine Gäste mehr haben. Mein Mann sieht das eher nüchtern, Ich mache mir schon Sorgen. Was macht das mit der Existenz, wie geht es meinen Lieben? Ok, ich kann es nicht ändern und tue, was nötig ist.

Softwarehaus: Im Moment sind wir fast nicht betroffen, weil wir aus dem Homeoffice arbeiten können. Es hängt alles davon ab, wie lange die Krise dauert und ob unsere Kunden weiterhin Arbeit haben. Wenn ja, machen wir uns keine Sorgen.

Baumschule: Wir sind stark betroffen, weil in der aktuellen Hauptsaison der Umsatz einbricht, die Produktion aber weiterlaufen muss. Es wird eine schwere Zeit, aber wenn wir gesund bleiben ist es auch bald wieder vorbei. Und wer weiß, vielleicht ist die Welt hinterher ein bisschen freundlicher, toleranter und stressfreier.

Landwirtschaft/ Milchbetrieb: Wir verkraften die Sorge beide schon auf eigene Weise: einer ist eher pessimistisch, der andere eher optimistisch. Wir haben Sorgen um den Milchpreis und darum, ob der Milchabsatz weiter möglich bleibt.

Weinbaubetrieb: Wir sind stark betroffen, weil der Absatz in die Gastronomie und ins Ausland weggebrochen ist. Bei uns macht das jeder mehr oder weniger mit sich allein aus.

Metallbetrieb: Wir sind stark betroffen, weil 80% unserer Kunden Zulieferer in der Automobilindustrie sind. Nun noch Corona, das ist dann noch schlechter. Auf der anderen Seite geht es uns noch gut. Wir dürfen arbeiten und haben noch ein paar Aufträge. Andere Unternehmen mussten ganz schließen.

Elektrobetrieb: Wir sind weniger betroffen, weil wir weiterarbeiten können und im Betrieb keiner krank ist. In den nächsten Monaten wird das schwieriger werden, weil im Moment die Anfragen fehlen. Wir reden viel und konzentrieren uns auf die Familie.

Metallbetrieb: Wir sind fast nicht betroffen, weil das Handwerk weiterarbeiten darf. Die Auswirkungen kommen erst später wegen der Lage bei den Kunden.

Online-Agentur: Wir sind weniger betroffen, weil wir aus Gründen der persönlichen Einstellung immer nur auf einem „kleinen Fuß“ leben. Entsprechend haben wir auch keine Kredite zu bedienen und sind entsprechend finanziell unabhängig. Aber keiner weiß, wie lange das alles noch weitergeht. Aktuell sind wir noch sehr zuversichtlich.

SHK-Betrieb: Wir sind stark betroffen, weil viele Kunden ihre Betriebe geschlossen haben. Wir reden viel und teilen unsere Sorgen.

Malerbetrieb: Wir sind weniger betroffen, weil die Außenarbeiten begonnen haben. Die Arbeit ist zwar teilweise etwas rückläufig aber wir haben bisher wirtschaftlich keine großen Probleme. Wir genießen jetzt einfach die Ruhe zuhause mit den Kindern, ohne Stress von Termin und Verpflichtung zu Verpflichtung zu hetzten. Im Haus und im Garten gibt es auch einiges zu tun.

Verpackungstechnik: Wir sind weniger betroffen, weil wir seit der Gründung ganz bewusst auf eine Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie verzichtet haben und stattdessen viele Kunden in der Medizintechnik für uns gewinnen konnten. Davon profitieren wir heute, wenngleich die Anforderungen an die Lieferfähigkeit nicht ganz ohne sind. Persönlich erleben wir diese Zeiten als ganz besonders und nehmen Sie als Geschenk einer gewissen Entschleunigung an. Obwohl keiner von uns jemals so etwas erlebt hat, haben wir uns ziemlich schnell arrangiert und gute Lösungen gefunden.

Tischlerei: Wir sind weniger betroffen, spüren die Krise aber doch, weil Baustellen teilweise geschlossen und Aufträge verschoben bzw.  storniert wurden. Wir kommen zurecht, aber es ist trotzdem sehr anspruchsvoll, weil man 24 Stunden am Tag die Firma im Kopf hat.

Fliesenleger: Wir sind weniger betroffen, weil bisher keine Projekte abgesagt worden sind. Das dicke Ende kommt wahrscheinlich später, denn wir haben im Moment praktisch keine Anfragen.

Was sagen die Zahlen?

Knapp 70 % der Betriebe erwarten in den kommenden Monaten einen deutlichen Umsatzrückgang, ein knappes Viertel hofft auf einen leichten Rückgang, 8 % denken, dass sich nichts ändert. Drei Viertel aller Paare glauben, dass ihr Betrieb die Krise überdauern wird, nur 25 % sind sich da nicht sicher. Das sind nicht nur Betriebe aus der Hotellerie und Gastronomie, sondern auch aus anderen Branchen. Kurzarbeit haben 44 % der Unternehmen beantragt. Was die Unterstützung durch die Politik anbelangt, sagen 40 % „sehr gut“, aber auch 40 % „geht so“, 12 % haben angegeben, dass sie keine Unterstützung brauchen und 8 % sind mit der Unterstützung überhaupt nicht zu frieden. 80 % der Unternehmerpaare versuchen die Probleme im Austausch miteinander zu lösen, sie reden viel. Bei 16 % ist es so, dass jeder die Sache mit sich allein ausmacht und vier Prozent streiten über den richtigen Weg aus dem Dilemma.

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