Wieso soll ich mir Ziele setzen? Es kommt ja doch immer anders als man es geplant hat! Das stimmt in vielen Fällen, dennoch ist unsere dringende Empfehlung mit Zielen zu arbeiten. Ziele motivieren uns, geben unserer Arbeit und unserem Leben eine übergeordnete Richtung, sie setzen Energien in uns frei und machen uns unterm Strich erfolgreicher. Ihr dürft nur nicht erwarten, dass Ihr jedes Mal eine Punktlandung macht. Jede Planung impliziert die Abweichung, sagen die Strategen. Aber ohne Ziele merke ich gar nicht, dass ich vom Plan abgewichen bin.
Worauf solltet Ihr bei der Arbeit mit Zielen achten?
- Ein Ziel sollte immer ein Annäherungsziel sein, also etwas, was ich erreichen möchte und was ich positiv formulieren kann.
- Auf keinen Fall solltet Ihr euch Vermeidungsziele setzen, zum Beispiel: „Ich will nicht mehr rauchen!“ Euer Unterbewusstsein kann mit Verneinungen nicht umgehen, es hört nur: „Ich will mehr rauchen!“
- Ziele sollten immer aus eigner Kraft, ohne Hilfe und Wohlwollen anderer erreichbar sein. Also nicht so bescheiden, dass wir uns nicht anstrengen müssen, aber nicht so groß, dass wir uns überfordern.
- Unsere Ziele sollen einen positiven Impuls in uns auslösen und keinen Widerwillen, wir sollten ihnen emotional zustimmen können.
Wir unterscheiden Lebensziele, strategische Ziele und kurzfristige Ziele. Eure Lebensziele sind eine höchstpersönliche Angelegenheit. Was wollt Ihr erreichen, privat für Euch selbst, in der Familie und beruflich? Strategische Ziele haben einen Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren. Wir arbeiten in unseren Seminaren immer mit einem 10-Jahres-Zeitraum. Dabei ist es uns besonders wichtig, dass Eure privaten und geschäftlichen Ziele harmonieren und nicht etwa gegensätzlich sind. Und dass nicht nur der Verstand, sondern auch das Herz zu den Zielen ‚ja‘ sagen kann. Mit viel Selbstdisziplin könnt ihr auch Ziele verfolgen, die nur Eure Ratio für richtig hält und die Ihr unterbewusst ablehnt. Das könnt Ihr aber nicht lange durchhalten. Natürlich sollen Ziele uns auch fordern, aber in Maßen. Es ist gut, unsere Komfortzone zu verlassen, um etwas zu erreichen. Nur daran können wir wachsen. Aber Herz und Verstand müssen beide einverstanden sein. Selbstregulierung statt Selbstdisziplin ist die Richtung. Alles andere kostet zu viel Energie und führt zu Unzufriedenheit.
Im Seminar setzen wir dabei auf Visioning, eine Methodik, die das Unterbewusstsein einbezieht und auf die Psychosynthese, einer Art Motivationspsychologie. Beide Methoden tragen der Tatsache Rechnung, dass bewusste Verstandesentscheidungen nur einen kleinen Teil unserer Selbstprogrammierung ausmachen. Der weitaus größte Teil geschieht vom Großhirn unbemerkt in nicht bewusst steuerbaren Regionen unserer Persönlichkeit. Auf einem Schiff würde man sagen ‚unter Deck‘, ohne dass der Kapitän auf der Brücke das mitbekommt. Warum berücksichtigen wir das? Weil Ziele uns nur dann beflügeln, wenn alle drei, Verstand, Emotion und Körper voller Überzeugung zuzustimmen können. Dann könnt Eure ganze Kraft gemeinsam auf diese positive Suggestion richten.
Das ist das Geheimnis des Erfolges. Zum Schluss habt Ihr ein klares positives Zukunftsbild und wisst, wo die Reise privat und in der Firma hingehen soll. Und das beste: Ihr habt es beide für Euch persönlich entwickelt und anschließend miteinander abgestimmt. Dann habt Ihr eine gemeinsame Vision, die jeden Eurer Schritte in die richtige Richtung lenken kann.
Wenn Ihr dieses gemeinsame Zukunftsbild vor Augen habt, stellt sich schnell die Frage, was Ihr benötigt, um diese Vision in zehn Jahren Wirklichkeit werden zu lassen. Da geht es um die richtigen Schritte, um private Weichenstellungen, um betriebliche Ressourcen, die richtigen Mitarbeiter, um Technologien und Finanzen. Das werdet Ihr dann in Jahresziele übersetzen, die Ihr gemeinsam verfolgt. In dem Zusammenhang geht es auch um die Frage, welche Werte Ihr privat und in der Firma leben wollt und wie man die Mitarbeiter in diesen Prozess einbinden kann.
Dazu mehr in den Artikeln ‚Welche Werte sind Euch wichtig?‘ und ‚Sinn und Unsinn eines Unternehmensleitbildes‘.